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Welchen Vorteil du durch Erfahrung mit Schilddrüsen-Fehlfunktion in der Corona-Krise hast



Ich bin jemand, der gerne mit rosaroter Brille durchs Leben läuft - ich habe sie nicht nur im übertragenen Sinne fast immer griffbereit - mein materielles Sonnenbrillenmodell hat wirklich eine rosarote Fassung. Ja, beides kann einem Kritik oder fragende Blicke einbringen - entweder lernt man, das zu genießen oder es wird einem immer weniger wichtig.


Was mir die symbolische rosarote Brille auf jeden Fall eingebracht hat: ich habe Übung darin, sie insbesondere an regnerischen Tagen aufzusetzen. Der Tag, an dem ich die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis erhielt, war so ein Tag. Tage, an denen ich mich frage, wie mein Körper ohne diese Besonderheit wäre, sind solche Tage. Mein Chamäleon Hashimoto-Thyreoiditis hat mich aber auch gelehrt, besser auf mich zu schauen, genauer hinzuhören, welche Bedürfnisse ich habe. Es hat mich meinen Galgenhumor verbessern lassen. Es hat mir sozusagen dabei geholfen, meine Brille stärker ins rosa zu tauchen.


Vielleicht ist deine Brille nicht (so) rosarot und du möchtest das noch ändern oder kommst auch gut mit dem derzeitigen Modell zurecht.

Welche Stärke wir aus der Erfahrung mit dem Leben einer Krankheit allemal ziehen und auch in der Corona-Krise nutzen können: Krankheit/Fehlfunktion sind für uns keine unbekannten Größen. Natürlich verkörpert das Corona-Virus ganz andere Bedrohungen und ich möchte die möglicherweise schweren oder letalen Auswirkungen damit nicht verharmlosen.

Die Angst, die Unversehrtheit des Leibes zu verlieren, haben wir dennoch bereits abgelegt, denn unser Körper ist nicht mehr unversehrt. Wir haben gelernt, mit unseren Besonderheiten und den daraus entstandenen sowie entstehenden Anforderungen auszukommen. Wenn wir gelernt haben, damit gut zu leben, wurden wir dadurch noch mehr gestärkt.


Vielleicht hast du dich nach deiner Diagnose sogar intensiver mit deinen Zielen und Wünschen an dein Leben befasst. Möglicherweise empfindest du die kleinen Dinge des Lebens schon länger als erfüllend und besonders.

Viele Menschen berichten derzeit davon, trotz aller Einschränkungen und Ängste (ich denke sogar insbesondere deshalb) die Anteile des möglichen Lebens umso mehr schätzen zu können - Kleinigkeiten, die vorher eventuell eher unwichtig waren.


Ich wünsche Dir, dass du jederzeit die Brille deiner Wahl zur Hand hast und deine Erkrankung auch als das sehen kannst, was sie ebenso sein kann: eine Bereicherung.

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